Frühlingskräuter

Gastbeitrag meiner lieben Freundin Nicole der Kräuterhexe

Hallo, ich bin Nicole Schori, ursprünglich gelernte Kauffrau, mittlerweile mehr und mehr in meiner eigenen Praxis als Massagetherapeutin und veritable Kräuterhexe tätig. Mit meiner Hündin bin ich täglich viel draussen in der Natur unterwegs. Uns beide schreckt dabei kein Wetter davon ab – ganz nach dem Motto: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Klamotten.

Bei den Bäumen, Pflanzen und Kräutern schöpfe ich Kraft, tanke Energie und komme in meine Balance. Ich sammle Zutaten für meine Massageöle, Wildkräuter um meine Speisen aufzuwerten und Inspiration für meine kreativen Projekte.

Krokusse, Primeln, Schneeglöckchen, Ehrenpreis und auch die ersten saftigen Triebe des Labkrauts strecken sich seit Tagen der Sonne entgegen. Ein unverkennbares Zeichen, dass der Frühling im Anmarsch ist. Bei dem Gedanken durchkribbelt mich eine freudige Zuversicht. Die Vorfreude, bald wieder die blühenden Kräuterbegleiter auf meinen Spaziergängen zu entdecken, lassen mein Sammlerherz höher schlagen!

Schon unsere Vorfahren machten sich die Kraft der jungen Triebe im Frühling zunutze, um ihren Körper zu reinigen, zu stärken und wieder mehr Farbe in den Speiseplan zu bringen. Wer kennt sie nicht, die Frühlingskuren aus Suppen, Säften und Tees mit den unterschiedlichsten Kräutern?

Vielerorts noch immer wohlbekannt ist die Grüne Neune – nein, keine mathematische Hexerei, sondern auch bekannt als die Gründonnerstags-Suppe, das Geschenk der Frühlingsgöttin als erstes Grün im Speiseplan des bevorstehenden Jahres.

Aus den Grünen Neunen, also Brennnessel, Bärlauch, Löwenzahn, Giersch, Gundermann, Gänseblümchen, Sauerampfer, Spitzwegerich und Schaumkraut (mancherorts wird auch Vogelmiere und Scharbockskraut anstelle zwei der anderen Kräuter verwendet) wurde eine Suppe gekocht und bereits im Jungsteinzeitalter am Frühlingsfest zu Ehren der Erdgöttin gereicht.

Ich freue mich, dir eine kleine Auswahl meiner liebsten Kräuterbegleiter aus eben dieser Neuner-Runde vorzustellen. Diese Kräuter sind als Frühjahrskur auch unabhängig voneinander verwendbar.

Brennnessel (Urtica dioica)

Die vielseitige und – im wahrsten Sinne des Wortes – feurige Brennnessel ist ein richtiger Tausendsassa. Sie ist einerseits in der Heilkunde zu finden, wo sie dem Körper hilft zu entschlacken, zu entwässern und das Blut zu reinigen. Sie ist eine wahre Mineralstoffbombe und enthält sehr viel Eisen, Kalium, Magnesium und Natrium – genau der richtige Kick für den Körper nach dem langen „Winterschlaf“. In der Wildkräuterküche findet sie ebenfalls Verwendung. Die Triebspitzen und Blätter können zu Tee oder Salat oder Spinatgemüse verarbeitet und schmecken hervorragend. Die schmackhaften, nährstoffreichen Samen können im Herbst geerntet und über Salat und Suppen oder aufs Butterbrot gestreut werden. In früheren Zeiten wurde die Hanfnessel, wie sie auch genannt wird, als Faserpflanze zu Stoff – dem Nesseltuch – verarbeitet.

Gänseblümchen (Bellis perennis)

Das liebliche Gänseblümchen, dass überall direkt vor unserer Nase wächst und mit dem bestimmt die meisten Kinder schon einmal hübsche „Ketteli“ geflochten haben, ist besonders reich an den Vitaminen A, C und E und liefert dazu noch eine ganze Menge von Mineralstoffen. Gänseblümchen unterstützen den Stoffwechsel und sind blutreinigend. Verwendet wird es als Tee, Saft, im Salat oder als wunderschöne essbare Dekoration.

Und ja: Die Blütenköpfchen sind kleine Wetterfrösche: wenn sie am Morgen geschlossen bleiben, wird es tagsüber kaum Sonne, aber bestimmt Regen geben.

Bärlauch (Allium ursinum)

Absolutes Kult-Kraut im Frühling ist der kleine Bruder des Knoblauchs, der Bärlauch. Erwachen die Bären aus dem Winterschlaf findet sich der Bärlauch als eines der ersten Kräuter auf ihrem Speiseplan.

Mit seinem Reichtum an Eisen und Vitamin C ist der Bärlauch ein echtes Kraftbündel. Er wirkt stark blutreinigend, anregend und kräftigend. Vorausgesetzt du magst den Geschmack von Knoblauch, ist er ein wahrer Genuss als Pesto, pur oder im Salat.

Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)

Für alle, denen Bärlauch  noch zu stark ist, empfehle ich die Knoblauchsrauke zu probieren. Sie hat nur ein sehr feines Knoblaucharoma und das in der Pflanze enthaltene ätherische Öl ist dem des Knoblauchs sehr ähnlich. Ein grosser Zweig Knoblauchrauke ersetzt etwa eine halbe Knoblauchzehe. Die Knoblauchsrauke hat wundheilende, schleimlösende und desinfizierende Eigenschaften.

Geniesse doch mal eine Scheibe Knäckebrot mit leicht gesalzener Butter und ein paar frische Blätter der Knoblauchsrauke – mmmh was für ein Genuss!

Löwenzahl (Taraxacum officinale)

Der sonnige Löwenzahn ist fast auf jeder Wiese zu finden und blüht als eine der ersten Blumen im Frühjahr. In seinen Blättern stecken viele Bitterstoffe, die den Stoffwechsel und die Verdauung anregen. Er reinigt und stärkt Leber und Galle. Die vielen Vitaminen und Mineralien im Löwenzahn beleben unseren gesamten Organismus nach den langen, kalten Monaten. Löwenzahn hilft auch gegen Übersäuerung und hat eine blutreinigende Wirkung.

Die Blätter des Löwenzahns eignen für einen leckeren Salat oder Tee. Wichtig dabei ist, noch junge Blätter zu verwenden, die schmecken nicht gar ganz so bitter.

Übrigens, hast du gewusst, dass sich aus den Löwenzahnwurzeln ganz einfach einen schmackhaften Kaffee-Ersatz herstellen lässt?

Spitzwegerich (Plantago lanceolata)

Der Spitzwegerich ist ein vielseitiger Helfer und lindert nicht nur Husten und Erkältungen, lästige Insektenstiche oder hilft gegen Blasen an den Füssen der Wanderer, sondern kann noch einiges mehr: er kurbelt den Stoffwechsel an und reguliert die Verdauungstätigkeit im Körper. Seine blutreinigende, entgiftende und entschlackende Wirkung macht ihn zu einem wichtigen Bestandteil der Frühjahrskur.

Die Blätter und Blüten des Spitzwegerichs können für Salate verwendet werden. Der überraschend nussige oder pilzartige Geschmack verfeinert nicht nur Pilzgerichte, sondern harmoniert wunderbar in einem Karotten-Sellerie-Salat mit Balsamico-Dressing.

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Spitzwegerich Hustensirup

Einen natürlichen Hustensirup kannst du ganz einfach selber herstellen. Dazu benötigst du:

  • zwei Handvoll Spitzwegerichblätter
  • 250 g Zucker
  • Saft einer kleinen Zitrone
  • zwei Schraubgläser, je ca. 350 ml
 

Saubere Wegerichblätter in cm-Stücke schneiden. Lagenweise mit dem Zucker in ein mit Alkohol vorgereinigtes Schraubglas füllen und festdrücken. Das volle Glas gut verschlossen an einem dunklen Ort für 2 Monate durchziehen lassen. Nach zwei Monaten den Sirup in ein Wasserbad stellen und langsam erwärmen. Zitronensaft und ca. 20 ml abgekochtes, warmes Wasser dazu rühren und nochmal zwei Stunden ziehen lassen. Den Sirup durch ein Sieb in das zweite, desinfizierte Schraubglas giessen. Bei Husten mehrmals täglich löffelweise einnehmen.

Die beste Zeit zum Ansetzten ist der Spätfrühling im Mai und Juni. Solange frische Spitzwegerichblätter zu finden sind, kann der Sirup auch zu jeder anderen Jahreszeit angesetzt werden.

Kräuterwanderung am Samstag 10. April 2021

Gerne möchte ich dich auf ein Kräuterwanderung einladen, wo wir uns auf die Suche nach den Grünen Neunen machen, uns an der reichhaltigen Vielfalt der Kräuter direkt vor unserer Haustüre erfreuen und uns unterwegs eine Kostprobe der Grünen Neune zur Stärkung gönnen.

Datum:                                              Samstag, 10. April 2021

Zeit:                                                   13.30 – ca. 16.00 Uhr

Ort:                                                    Umgebung Fehraltorf, genaue Infos an alle angemeldeten Teilnehmer folgen

Preis:                                                37.- pro Person

Ausrüstung/Mitnehmen:                   der Witterung angepasste Kleidung, Regenschutz, evtl. Notizbuch & Schreibzeug

Maximale Teilnehmerzahl:               14 Personen (nach Eingang der Anmeldung)

Anmeldung:                                     bitte per WhatsApp/SMS an 079 714 77 73 oder per Email an info@herbs-and-art.ch

Durchführung:                                  bei jeder Witterung, selbstverständlich unter Einhaltung der aktuellen Corona-Regeln

Ich freue mich auf dich und einen inspirierenden und kraftvollen Spaziergang in der frühlingshaften Natur!

Herzlichst
Nicole

www.herbs-and-art.ch   / www.nicole-schori.ch

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Hi! Mein Name ist Tamara Sarton.
Ich bin glückliche Mutter von einem 11 jährigen Zwillingspärchen, seit mehr als 24 Jahren mit viel Herz Massage-Therapeutin, gelernter Koch und noch immer leidenschaftliche Hobby-Köchin, Hobby-Gärtnerin, Kräuterhexe und Kursleiterin in intuitiver Massage.